Best-Practice-Lösungen für hohe Rücklaufquoten bei der hedonischen Analyse in Krisenzeiten

Die derzeitige Covid-19-Pandemie mit umfangreichen Restriktionen und erhöhten Hygieneanforderungen führt zu erheblichen Herausforderungen für sensorische Studien, insbesondere für hedonische Analysen, da hierbei eine große Anzahl an Proband*innen erforderlich ist.
Die Krise erfordert die Anpassung des Studiendesigns und die Etablierung von Alternativen zu Verkostungen im Sensoriklabor.
Die vorliegende Studie beschreibt zwei Best-Practice-Beispiele, wie Verbraucherstudien in Krisenzeiten mit Hilfe kreativer Rekrutierungsmethoden durchgeführt werden können. In Studie 1 wurde ein Drive-In für Schokoriegel zur Probenverteilung eingerichtet. Studie 2 berichtet über eine sensorische Prüfung von Bratwürstel, wobei die notwendigen logistischen Anforderungen zur Aufrechterhaltung der Kühlkette durch die Einrichtung eines Lieferdienstes sichergestellt wurden.
Die Literatur zeigt, dass Verbraucher*innen in virtuellen Food-Communities interagieren, um etwas über Lebensmittel zu lernen und selbst aktiv zu werden. Vor diesem Hintergrund wurde eine Social-Media-Präsenz eingeführt, um potenziellen Teilnehmer*innen Einblicke in die Produktentwicklung zu gewähren und Informationen über geplante und durchgeführte Studien in Foto- und Video-Tutorials darzustellen.
Die angewandten Maßnahmen ergaben mehr als zufriedenstellende Rücklaufquoten von 63,06 % (Studie 1) und 96 % (Studie 2), die Abbruchquote lag unter 4 %.
Infolgedessen kann der Schluss gezogen werden, dass die Schaffung eines Involvements durch kreative Rekrutierungsmethoden besser geeignet ist, die Motivation der Testpersonen zu steigern, als teure Belohnungen.